17.03.2011 17:10Durch und durch maritim geht es im Nordbremer Stadtteil Vegesack zu. Hier, wo vor fast 400 Jahren der erste künstliche Hafen Deutschlands entstand, präsentiert sich in diesem Frühjahr erstmals die neu fertiggestellte 1800 Meter lange Maritime Meile entlang der Weser. Die neue Erlebnisausstellung Spicarium komplettiert nun die Vegesacker Attraktionen rund um Schulschiff Deutschland, Kapitänshäuser, Signalstation und das Schaufenster Bootsbau.
Im Spicarium, einem authentischen Hafenspeicher, gibt es ab März 2011 eine interaktive Ausstellung über Schiffbau und Schifffahrt, Marine Bionik und Yachtdesign zu entdecken. Auf zwei Etagen werden die Geschichte des Vegesacker Hafens und der ehemaligen Lange-Werft sowie Entwicklungen im Schiffbau an vielen Mitmach-Stationen und durch Einsatz neuartiger Medientechnik erlebbar. Was hat eine Haifischhaut mit Schiffsanstrichen zu tun, und weshalb schützen Seegraswiesen die Deiche? „Bei der Natur abgeschaut“ heißt es im Bereich Marine Bionik. Hier erwarten die neugierigen Besucher, dank der engen Zusammenarbeit mit dem Bionik-Innovations-Centrum der Hochschule Bremen, die neuesten Forschungsergebnisse der Wissenschaft. Handlungsorientierte Ausstellungselemente machen Spaß und vermitteln spielerisch Wissen. Zur Lösung einer Aufgabe kann man zum Beispiel in die Wanten steigen und mit hochgekrempelten Ärmeln im Wasserbecken die Schwimmfähigkeit verschiedener Materialien ausprobieren.
Wer nach dem Besuch der Ausstellung so richtiges Seefahrerambiente genießen möchte, stattet dem direkt nebenan liegenden Schulschiff Deutschland einen Besuch ab. Das einzig erhalten gebliebene Vollschiff der deutschen Schifffahrtsgeschichte liegt seit 1996 in Vegesack. Inzwischen bietet das altehrwürdige Segelschiff neben der Ausbildung zum Schiffmechaniker auch Platz für Übernachtungen, Tagungen und Trauungen an.
Quer durch den Museumshafen, entlang der Uferpromenade geht nun der Weg der Maritimen Meile, vorbei an einem Walkiefer, der an die Zeiten des Vegesacker Walfangs erinnert, und pittoresken Kapitänshäusern. Eine Werft zum Anfassen bildet den Abschluss des Ausflugs in die Welt der Seefahrer. Im Schaufenster Bootsbau können die Gäste alle Handgriffe rund um den Bootsbau von der Holzbearbeitung, über die Segelproduktion und Schmiedekunst bis zur Herstellung von Seilen beobachten. Tägliche Werftführungen nehmen die Besucher mit auf eine Reise durch Geschichte und aktuelle Entwicklungen einer Werft. Themen wie „Erneuerbare Energien“ und „innovative Bootsantriebe“ ergänzen das Programm. In einer Kinderwerft können die Kleinen eigene Schiffe bauen und schwimmen lassen. Vom Turm aus bietet sich ein toller Blick auf Weser und Lesum.
Knotenkunde, Matjes-Diplom und Großsegler hautnah. Wer Bremens maritime Seiten noch genauer erkunden möchte, ist in Vegesack ebenfalls genau richtig. Große und kleine Gruppen können bei der Bremer Touristik-Zentrale (BTZ) zwischen vier neuen Programmen auswählen, die alle eng verknüpft sind mit der Seefahrertradition der Hansestadt. Wer das Schulschiff Deutschland beispielsweise nicht nur sehen, sondern auch erleben möchte, entscheidet sich für „Kojen und Kapitänsanwärter“, denn bei dieser Pauschale können die Gäste auch gleich stilecht auf dem Großsegler übernachten. Außerdem erwartet die Teilnehmer ein Matjes-Diplom, bei dem neben Grundkenntnissen rund um den Hering auch gelernt wird, wie der Matjes richtig verzehrt wird. Nach bestandenem Matjesdiplom flanieren die frischgebackenen Fischkenner entlang der Maritimen Meile und besuchen die Signalstation, lassen sich in die Seefahrt und ins kleine Nautik-Einmaleins einführen.
Weitere Informationen gibt es bei der Bremer Touristik-Zentrale (BTZ) unter
0 18 05 / 10 10 30 (0,14 €/Min. dt. Festnetz, max. 0,42 €/Min. Mobilfunk) oder unter www.bremen-tourismus.de.
Bildquelle:
BTZ Bremer Touristik-Zentrale