Stangerbad

Johann Jakob Stanger, ein Gerbermeister aus Ulm, entwickelte zu Beginn des 20. Jh. dieses nach ihm benannte Bad. Es bezeichnet ein hydroelektrisches Bad und ist dem Bereich der Physiotherapie zuzuordnen. In die hierbei verwendeten Wannen sind in die Wände große, plattenförmige Elektroden eingelassen. Zwei links, Zwei auf der rechten Seite und jeweils eine Kopf- und eine Fußelektrode. Diese Anordnung ermöglicht, dass der im Bad liegende Körper wahlweise in verschiedene Richtungen von elektrischem Strom durchflossen werden kann. Die Schaltung richtet sich nach den Indikationen. So wird bei rheumatischen Erkrankungen eine absteigende, also eine im Körper von oben nach unten verlaufende, Stromrichtung gewählt. Diese soll die nervale Erregbarkeit sowie die Muskelspannung herabsetzen. Bei Lähmungen hingegen versucht man durch aufsteigende Ströme die Muskel- und Nerventätigkeit zu stimulieren. Durch die Verwendung von Gleichstrom und die sehr hohen Sicherheitsstandards birgt ein solches Bad keinerlei Gefahren.
Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und der Lunge ist einer solchen Therapie zu widersprechen.
Zurück zur Übersicht