Nordic Walking

Der Trendsport wird nun fast in allen Kurorten angeboten
Zugegeben, noch grinsen manche Spaziergänger spöttisch, wenn Leute mit Skistöcken an ihnen vorbeieilen. Doch an die Nordic Walker werden sich bald alle gewöhnt haben. Das in Finnland entwickelte Ganzkörpertraining ist der Trendsport schlechthin und hat in Sachen positive Effekte dem Joggen den Rang abgelaufen Das Gehen mit den Stöcken hat eine stützende Wirkung und entlastet so Wirbelsäule, Knie und Hüften um bis zu 30 Prozent. Hinzu kommt: Während beim Joggen nur Beine und Po trainiert werden, kommen beim Nordic Walking etwa 90 Prozent der gesamten Muskulatur zum Einsatz. Schon zweimal die Woche je 45 bis 60 Minuten genügen. Und weil der Erfolg schnell sichtbar wird, haben Nordic Walker öfter gute Laune und sind deutlich motivierter. Der Erfolg lässt sich wirklich sehen: Schon nach zwei Monaten regelmäßigem Training ist die Kondition besser, die Figur deutlich straffer, der Teint strahlt gut durchblutet. Schöner Nebeneffekt: Frauen unterhalten sich nun mal gern, und das geht beim Nordic Walking hervorragend. Aber all das scheinen auch Männer zu mögen - sie ziehen nach. Sogar Kindern macht das Nordic Walking meist einen Riesenspaß. Es ist einfach viel interessanter als einfach nur spazieren gehen. Es ist also der perfekte Sport für die Familie: alle können mitmachen und beim Plaudern ihre Kondition und Koordination verbessern. Und gleichzeitig der Natur wieder ein Stück näher kommen.

Eine Herzensangelegenheit
Nordic Walking ist das perfekte aerobe Herz-Kreislauf-Training. Auch bei intensiver Belastung steigt der Puls selten über 130 Schläge pro Minute. Dadurch erhält der Körper immer ausreichend Sauerstoff. Anders beim Joggen: Zwei Drittel aller Läufer, so Studien der Deutschen Sporthochschule Köln, überschätzen sich und landen im anaeroben Bereich. Dann bekommt der Körper nicht mehr genügend Sauerstoff, muss auf andere Energiereserven zurückgreifen - und macht früher schlapp. Ebenfalls erwiesen: Ein durch Nordic Walking trainiertes Herz kann bis zu 30 000 Schläge pro Tag einsparen. Das bedeutet eine geringere Abnutzung und damit eine höhere Lebenserwartung.

Die Gelenke werden geschont
Viele Jogger bekommen irgendwann Probleme mit den Knien, den Fußgelenken, den Menisken oder Achillessehnen. Beim Nordic Walking sind diese Leiden äußerst selten, denn der Stockeinsatz entlastet die Gelenke bei jedem Schritt um rund 5 Kilo. Während eines 30-minütigen Walks summiert sich das auf stolze 9 Tonnen. Deshalb eignet sich Nordic Walking auch so gut für Übergewichtige. Die sanfte Bewegung bewirkt außerdem, dass Bänder und Sehnen aufgrund der erhöhten Durchblutung elastischer und belastbarer, die Knochen fester werden.

Keine Rückenschmerzen und Schulterverspannungen mehr
Die gleichförmige Bewegung beim Nordic Walking setzt die gesamte Rückenmuskulatur unter Vorspannung, stärkt die Lendenwirbelsäule und aktiviert vor allem die kleinen Rückenmuskeln. Gerade das schützt wirksam vor Rückenschmerzen. Die intensive Durchblutung und Bewegung des oberen Rückens wissen vor allem Menschen mit einer sitzenden Tätigkeit zu schätzen. Während beim Joggen die Hände zur lockeren Faust geballt werden, müssen sie sich beim Nordic Walking im Schritttakt öffnen und schließen. Studien haben gezeigt, dass bei der Hälfte der Teilnehmer Nackenverspannungen völlig verschwanden. Die sich rhythmisch bewegenden Hände führen zu einem speziellen Pumpeffekt, der den Blutfluss im Arm-, Schulter- und Nackenbereich erhöht. Das beugt Verspannungen vor und soll auch Kopfschmerz- und Migräneattacken reduzieren.

Ein Helfer im Kampf gegen die Pfunde
Mit rund 500 Kalorien pro Stunde verbraucht Nordic Walking fast so viele Kalorien wie Joggen und doppelt so viele wie Walking. Hinzu kommt: Bei regelmäßigem Training steigt der Spiegel des Wachstumshormons Somatotropin - und das ist ein effektiver Fettverbrenner.

Fit werden mit und für das Köpfchen Nicht nur der Körper, auch der Geist profitiert: Regelmäßiges Gehen mit den Stöcken steigert die Durchblutung des Frontalhirns - es bekommt mehr Sauerstoff. Das fördert das Denkvermögen und hilft, Psychostress abzubauen. Depressive Verstimmungen lassen nach. Nebeneffekt: Die körperliche Aktivität stimuliert die Neubildung von Neuronen im Gehirn, was insgesamt die Geisteskraft steigert.

Positiv auch fürs Liebesleben
Anders als beim Joggen werden beim Nordic Walking auch die unteren Bauchmuskeln bei jedem Schritt angespannt. Das trainiert die kreuz und quer verlaufenden Muskelstränge des Beckenbodens gleich mit und stimuliert die dort verlaufenden Nerven - das Lustempfinden steigt! Noch ein Vorteil für Mütter: Ein gut trainierter Beckenboden verhindert die Gebärmutterabsenkung nach einer Geburt

Beginnen Sie Ihr Training am besten unter Anleitung. Angebote gibt es bei der Volkshochschule (www.vhs.de), in Sportvereinen und Fitnessstudios. Viele Krankenkassen geben hohe Zuschüsse wenn sich Ihre Mitglieder fit halten- eine gezielte Nachfrage lohnt oft!
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